Geplante Arbeiten im Kirchenraum

Chorraum
Das Feiern des Gottesdienstes ist das zentrale liturgische Anliegen. Der Altar – der Tisch des Brotes – wird darum vor dem Chorbogen, nahe beim Volk, platziert. Dazu wird der Boden des Chorraums ins Kirchenschiff hinein verlängert. Beidseitige Elemente begrenzen den Raum und sollen verhindern, dass durch die liturgischen Veränderungen eine räumliche Leere im Chor entsteht. So ergibt sich ein «Raum im Raum», der den geeigneten Massstab für kleinere kirchliche Aktivitäten bildet.

Altar und Ambo
Der schlichte, aus Holz gefertigte Altar und der Ambo bilden das Zentrum des neu gestalteten Chorbereiches. Eine Reliquie des hl. Bruder Klaus wird in einer Vitrine in der Hauptfront des Altars ausgestellt. Die «Turm-Vision» des hl. Bruder Klaus wird in der vertikalen Ausbildung des Ambos spürbar. Der kostbare Tabernakel wird in die seitliche Leibung des Chorbogens eingebaut. Er rückt so wie der Altar und der Ambo näher zu den Gläubigen im Kirchenschiff. Altar und Ambo können bei gewissen Veranstaltungen (z.B. bei einem Konzert) umplatziert werden.

Umgang mit den Seitenaltären
Die Seitenaltäre haben ihre liturgische Bedeutung verloren. An deren Stelle werden als neue Gestaltungs-Elemente zwei Bild-Nischen vorgeschlagen. In der geheimnisvollen Nische links unter dem Bild «Muttergottes mit Jesuskind» werden in einer Vitrine die hl. Öle aufbewahrt. Dieses Gestaltungs-Element bildet den Hintergrund für den neu platzierten Taufstein, der heute in der Taufkapelle steht. So wird in der Zeremonie der Taufe die Aufnahme des Neugeborenen in die Gemeinschaft der Gläubigen sinnhaft dargestellt.

Umgang mit der Kanzel
Auf der linken Chorwand-Seite wird auf dem Gestaltungs-Element unter den Nischenbild der hl. Verena die Bibel aufgelegt. Die dominante Kanzel und die Kommunionbänke haben ihren Zweck verloren, sie werden entfernt. Die vier Holz-Reliefs der Kanzel werden zu einem neuen Gesamtbild zusammengesetzt und an der Wand des zukünftigen Meditationsraumes – der heutigen Taufkapelle – aufgehängt.

Chorraum-Bild
Die neuen Gestaltungs-Elemente entsprechen in elementarer Weise dem veränderten Liturgie-Verständnis des II. Vatikanums, das mit der Neugestaltung des Chorbereiches fast 60 Jahre später gestalterisch vollzogen werden soll. Sie sind in einer «liturgischen Landschaft» – als gestalterisches Ensemble – vor dem dominanten Chorraum-Bild angeordnet. Das Gemälde stellt symbolisch das Messopfer dar. Auf dem Bild sind Christus am Kreuz, der hl. Bruder Klaus und ein einfacher Opfermahl-Tisch zu sehen. Dieses Chorwand-Bild mit den kräftigen Farben wird, wie alle Wandbilder und die Deckenbilder im Kirchenschiff, sorgfältig gereinigt. Die Bilder werden wieder in den ursprünglichen Farben leuchten.

Platz für weitere Aktivitäten
Der Kirchenraum kann nebst seiner sakralen Nutzung auch anderen kirchenverträgliche Aktivitäten Raum bieten. Er wird auf diese Weise noch mehr zum Zentrum gemeinschaftlichen Lebens in Wolfertswil. Das erfordert eine flexible Sitzmöblierung als Ersatz für die bestehenden Kirchenbänke. Damit die Raum-Akustik durch das Entfernen der Kirchenbänke sich nicht negativ verändert, wird seitlich an den Wänden des Kirchenschiffs ein ca. 1.40 m hohes schallabsorbierendes Täfer-Element angebracht. Alle Holzarbeiten der Gestaltungs-Elemente werden in Eiche ausgeführt, einem einheimischen und robusten Holz.

Umgang mit den Beichtstühlen
Anstelle der beiden nicht mehr gebrauchten Beichtstühle sind schön gestaltete Nischen vorgesehen. In einer dieser Nischen werden eine Muttergottes-Statue, Kerzen zum Anzünden für die Gläubigen und das «Anliegenbuch» aufgestellt. Rechts des Seiteneingangs ist eine ähnlich gestaltete Nische vorgesehen. Von da aus führt ein versteckter Zugang zum dahinterliegenden Magazinraum für das Mobiliar des Kirchenschiffs. An der Wand werden kleine Kreuze als sichtbare Zeichen für die Neugetauften aufgehängt – ein sichtbares Zeichen für die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft. An der Rückwand des Kirchenschiffs werden Mitteilungen und Infos geordnet im Schriftenstand untergebracht.

Umgang mit der Taufkapelle
Die heutige Taufkapelle kann zukünftig vielseitig genutzt werden, z.B. als Meditationsraum, als Raum der Begegnung oder auch einmal zur Veranstaltung eines kirchlichen Apéros. Dazu wird seitlich ein kleines Office eingebaut. Im Meditationsraum wird eine Weihwasserstelle realisiert, bei welcher die Besucher das Weihwasser mit nach Hause nehmen können. Die Statue des hl. Bruder Klaus soll dort auch wieder ihren Platz haben. Durch die Schaffung des Meditationsraum anstelle der heutigen Taufkapelle und der Nutzung des Chorraums für kleinere Feiern sowie der Entfernung der Kirchenbänke entstehen verschiedene flexibel nutzbare Möglichkeiten, welche den jeweiligen Feiern und Aktivitäten angepasst werden können.

Sakristei
Die Sakristei wird für die veränderten Bedürfnisse durch zusätzliche Einbauschränke ergänzt. Alle bestehenden Schränke werden renoviert. Ebenfalls wird ein neuer Tresor für den Kirchenschatz eingebaut. Der Nebenraum wird als praktischer Werkraum für die Sakristanin eingerichtet, z.B. zum Arrangieren des Blumenschmucks.

innen_wo
01-andikellerfotografie-00021
kanzel
andikellerfotografie_00048
kirche-wolfertswil-11032022_094047
12-andikellerfotografie-00059
20-andikellerfotografie-00057